Baumpflege Potsdam, Berlin

Montag und Dienstag unterwegs für die Baumpatrouille in Frankfurt (Oder).

Wir hatten die zwei Tage eine großartige Baustelle. Eine Allee mit Stieleichen (Quercus robour) und Traubeneichen (Quercus petraea).  Auch das Regenwetter am Montag den 4.11.2019 konnte uns nicht von der Arbeit abhalten. Wir begannen mit Totholzentfernung, teilweise Kronenpflegen sowie Einkürzungen und Lichtraumprofilschnitten an den Eichen. Die Baumpflege-Arbeiten wurden kombiniert mit Hubarbeitsbühne und in Seilklettertechnik (SKT) durchgeführt. Eine Äußerst effiziente Kombination. So wurde die Straßenseite mit der Hubarbeitsbühne und die Seite zum Feld, welche für die Bühne nicht erreichbar war, mit SKT abgearbeitet. Der Kletterer wurde mit der Hubarbeitsbühne in die Baumkrone gesetzt.

Die Eichen wurden eine lange Zeit nicht gepflegt wodurch verhältnismäßig viel Totholz anfiel. Tote Starkäste stellten hierbei keine Ausnahme dar.

Am Dienstag gab es dann eine ganz besondere Aufgabe. Die Pflege von zwei riesigen Hybridpappeln auch Bastard-Schwarz-Pappel oder Kanadische Pappel (Populus × canadensis, Syn. Populus ×euramericana) genannt. Es handelt sich bei dieser Baumart um eine Kreuzung zwischen der Kanadischen Schwarz-Pappel (Populus deltoides) und der Europäischen Schwarz-Pappel (Populus nigra). Diese Baumart gilt als astbruchgefährdet was sich auch an diesen beiden Exemplaren deutlich bestätigte so waren diverse Brüche in den Kronen zu finden. Ganze Kronenteile mit Astbasisdurchmessern bis 60cm waren ausgebrochen. Ihre Höhen betrugen rund 42m, der Kronendurchmesser 32m und der Stammdurchmesser der stärkeren Pappel rund 1,5m. Aufgrund der Größe der Bäume führten wir die Arbeiten in Seilklettertechnik durch, da die 26m Bühne rasch an ihre Grenze stieß. Die Klettertechnik in diesen Bäumen ist durchaus anspruchsvoll so sind die Kronen relativ lichte und die einzelnen Kronenteile sehr weit voneinander entfernt. Zudem ist große Vorsicht bei der Ankerpunktwahl gegeben. Ein Ausbruch und damit verbundener Absturz sollte ja vermieden werden.

Das Astwerk wurde mit einem Schliesing-Holzhäcksler vor Ort geschreddert und das Häckselgut verblieb gleichmäßig verteilt vor Ort. Dies ist sehr zu empfehlen, denn die Nährstoffe und Mineralien die der Baum zum Aufbau seiner Struktur aus dem Boden zieht kommt so wieder dem Boden zu. Der Kreislauf bleibt im Gange und der Nährstoffabtransport wird reduziert. Alles als Brennholz taugliche Material wurde auf den Mitsubishi Canter verladen und an jedem Abend war der LKW mit guten 6 Kubikmeter Holz beladen.

Hier nun noch einige Bilder von dem Einsatz:

Abb. Blick vom Boden die Pappel-Krone.
Abb. Efeubewuchs in der Pappel. Wurde auch nicht entfernt da die Pappeln im Naturschutzgebiet stehen.
Abb. Totholzentnahme aus Eichen mit Hubarbeitsbühne.
Abb. Blick auf das Entsorgungsgespann. Schliesing Holzhäcksler und Mitsubishi Canter.
Abb. Die Hubarbeitsbühne fährt nach der letzten Kronenpflege einer Eiche in der Dämmerung ein.
Abb. Beim Aufstieg in den Baum, Blick durch die großen Pappelkronen auf den See.
Abb. Christian Rau in Abeitsposition bei der Totholzentnahme aus einer großen Hybrid-Pappel. In Singelerope Technik (SRT)
Abb. Totholzentfernung in einer Pappel zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit.
Abb. Aussicht bei der Baumpflege auf einen naheliegenden See. Die Pappeln stocken am Uferbereich.

Die restlichen Tage waren dann noch diverse Baustellen in Potsdam und Berlin dran.

Euer Treeletics Baumpflegeteam.