Treeletics Baumpflege mit Jannis Böttcher für zwei Wochen im Mai.2020 unterwegs für Baumpflege Lentner im Bayrischen Wald.
Die Aufgabenschwerpunkte lagen auf zwei größeren Projekten. Los ging es im Kurpark Grafenau im Bayrischen Wald. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr die den Leiterwagen als Alternative zur Hubarbeitsbühne stellte wurden diverse Bäume gepflegt.
Im Vorhinein wurden Baumkontrollen von Hermann Lentner durchgeführt, dabei wurde die Verkehrssicherheit der Bäume im Kurpark beurteilt. Stellt sich bei der Baumkontrolle heraus, dass ein Baum nicht verkehrssicher ist, werden Maßnahmen festgelegt um diese wieder herzustellen. Der Auftraggeber/Baumbesitzer bekommt so eine rechtssichere Aussage zum Zustand seiner Bäume und tritt die Haftung an den Fachmann ab. Nun liegt es an den Baumpflegern die angeordneten Maßnahmen fachgerecht auszuführen. Wie oben bereits berichtet, wurden die Arbeiten zum einen aus dem Leiterwagen durchgeführt, zum anderen aber auch in Seilklettertechnik (SKT). Diese beiden Arbeitsverfahren ergänzen sich in diesem Falle sehr gut. Viele Bäume stehen an Plätzen an den viel Platz vorhanden ist und die Hubarbeitsbühe sich gut platzieren lässt. Die Seilklettertechnik ist eine Zugangstechnik für Bäume die sehr flexibel ist und fast immer eingesetzt werden kann. Das Arbeiten in engen Kronen ist dabei auch kein Problem. Im Kurpark wurden vor allem Baumpflegemaßnahmen wie Totholzentnahme, Kronenpflegen (dies zielt vor allem auf die weitere Entwicklung der Bäume ab, Fehlentwicklungen wie schlecht verwachsene Vergabelungen, sog. V-Zwiesel, reibende Äste, Kodominante Stämmlinge also ein Ast der die Terminale konkurriert, wodurch die statischen Belange des Astes in den Hintergrund geraten und es zu instabilen Strukturen kommen kann werden im Vorhinein entschärft, usw.), Kroneneinkürzungen (diese Maßnahme kann z.B. Sinn machen, wenn der Baum sich zurückzieht; möglicherweise altersbedingt, was sich in einer Wipfeldürre zeigt. Durch das Einkürzen wird der natürliche Rückzug beschleunigt und es kann sich eine tiefer ansetzende Baumkrone ausbilden. Häufig kommt diese Maßnahme in Anwendung, wenn es Schädigungen am Baum, z.B. im Wurzelwerk oder im Holzkörper gibt. Durch eine Einkürzung wird die Windlast der Krone reduziert und die Bruch- und Standsicherheit kann so wieder sichergestellt werden.) und als Alternative zu Einkürzungen können Kronensicherungen verbaut werden oder auch für andere Situationen (mit Kronensicherungen werden beispielsweise Lastspitzen abgefangen die ansonsten zum Bruch von Ästen oder Stämmen aber auch zum Aufreißen von Vergabelungen geführt hätten. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass Schnittmaßnahmen teilweise vermieden werden können und der Baum so nicht geschwächt wird.).
Das zweite größere Projekt war im Bezirksklinikum Mainkofen. Auch hier werden die Bäume über eine digitales Baumkataster verwaltet. So hat man unter anderem eine Historie zu den Bäumen und immer gut gepflegte Bäume. Hier wurde teilweise auch mit einer Selbstfahrer-Bühne (Teleskoparbeitsbühne) gearbeitet. Zu den Maßnahmen von denen bereits berichtet wurde (Totholzentnahme, Kronenpflege, Kroneneinkürzungen und Einbau von Kronensicherungen) wurden auch Lichträume geschnitten, Dächer und Fassaden freigeschnitten, Stock- und Stammaustriebe entfernt und einige stark geschädigte Bäume gefällt. Die Baumpflegemaßnahmen werden bei uns immer nach dem aktuellen Stand der Technik, welcher in der ZTV-Baumpflege – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege 2017, ausgeführt. Bleiben bei der Baumkontrolle vom Boden aus Unklarheiten, kann es nötig sein eine Höhenkontrolle durchzuführen, sprich sich kritische Stellen im oberen Baumteil in Seilklettertechnik anzusehen und zu bewerten.
Nun folgen noch einige Bilder:
